Bibel, niederdeutsch (1494)
De Biblie mit vtlitigher achtinghe [...].
Lübeck : Steffen Arndes, 19. Nov. 1494.
BFSt: 7 A 7
Sodom und Gomorra gelten im Alten Testament als Orte der Sünde, die von Gott zerstört wurden. Sie sollen im Bereich des Toten Meers gelegen haben - in dem Gebiet, das Abrahams Neffe Lot besiedelte (1 Mo 13,10f). Asphalt und Schwefelquellen treten dort zutage, und auch das Tote Meer selbst und seine Umgebung sind lebensfeindliche Orte.
Die 1494 von Steffen Arndes (ca. 1450-1519) in Lübeck gedruckte mittelniederdeutsche Bibel gilt als »die bedeutendste volkssprachliche Bibel vor der Reformation«. Sie wurde besonders durch ihre Illustrationen berühmt. Die beiden daran beteiligten unbekannten Meister (A und B genannt) setzten Licht und Schatten zur Erzeugung von Räumlichkeit und Perspektive ein.
Der Zürcher Arzt, Geologe und Lehrer der Mathematik Johann Jacob Scheuchzer (1672-1733) unternahm den Versuch, das biblische Weltbild mit den zunehmenden naturwissenschaftlichen Kenntnissen in Übereinstimmung zu bringen. In seiner »Kupferbibel« wurden alle Naturerscheinungen wissenschaftlich erläutert.
Die Bibel erschien 1731 bis 1734 in vier Bänden mit insgesamt 750 Kupfertafeln. Der Schweizer Maler Johann Melchior Füßli (1677–1736) zeichnete sie nach den Vorgaben Scheuchzers. Auf der vorgestellten Kupfertafel LXXX mit der Unterschrift »Lots Weib als Salzsäule« nimmt der Schwefelregen, also die Naturkatastrophe, einen großen Teil der Bildfläche ein. Im Vordergrund steht Lots Frau, die zur Salzsäule erstarrt ist. Drei Personen, darunter Abraham, sind nur noch in der Ferne zu erkennen.
Scheuchzer, Johann Jacob:
Kupfer-Bibel, In welcher Die Physica Sacra, Oder Geheiligte Natur-Wissenschafft Derer In Heil. Schrifft vorkommenden Natürlichen Sachen, Deutlich erklärt und bewährt […].I. Abtheilung.
Augsburg : Pfeffel, 1731.
BFSt: 66 A 4