Biblia, das ist Die gantze heilige Schrift [...].
Frankfurt am Main: Merians Erben, 1704
BFSt: 73 A 8
Im Zentrum der Erzählung vom Auszug der Israeliten aus Ägypten (2 Mo 1,1-15,21) steht die ausführliche Schilderung der zehn Plagen, welche mit der Verwandlung des Nilwassers in Blut beginnen und mit der Tötung der ägyptischen Erstgeburt enden.
Der Kupferstecher Matthäus Merian d. Ä. (1593-1650) verlegte 1630 eine Vollbibel in der Übersetzung Martin Luthers von 1545, die er mit persönlich gefertigten Kupferradierungen ausstattete. Dieses als Merian-Bibel bezeichnete Werk gilt als ein Höhepunkt der Bibel- und Buchillustration des 17. Jahrhunderts. Die hier präsentierte Bibel wurde 1704 bei Merians Erben mit den Originalkupfern aus Merians erster illustrierter Bibel gedruckt. Auf der Darstellung ist gut zu erkennen, wie die Frösche das öffentliche Leben auf den Plätzen und in den Häusern okkupieren.
Die mittelniederdeutsche Lübecker Bibel von 1494 gilt als die bedeutendste volkssprachliche Bibel vor der Reformation. Die Bibel wurde besonders durch ihre qualitativ hochwertigen Illustrationen, 152 Holzschnitte und Initialen, berühmt.
Auf dem Holzschnitt ist die sechste ägyptische Plage, die Blattern, dargestellt. Auf der rechten Seite steht Moses mit dem Stab, auf der linken Seite liegen die von schwarzen Blattern gezeichneten Menschen schmerzerfüllt auf der Erde.
Bibel, niederdeutsch (1494)
De Biblie mit vtlitigher achtinghe [...].
Lübeck : Steffen Arndes, 19. Nov. 1494.
BFSt: 7 A 7
Auf der Kupfertafel CXXXII »Egyptischer Hagel« der Scheuchzer-Bibel nimmt die Darstellung des Himmels mit dem Hagelregen fast die Hälfte des Bildes ein. Die riesigen Körner treffen Menschen, Tiere, Bäume und Felder.
Scheuchzer, Johann Jacob:
Kupfer-Bibel, In welcher Die Physica Sacra, Oder Geheiligte Natur-Wissenschafft Derer In Heil. Schrifft vorkommenden Natürlichen Sachen, Deutlich erklärt und bewährt […]. I. Abtheilung.
Augsburg : Pfeffel, 1731.
BFSt: 66 A 4
Martin Luther (1483-1546) überarbeitete kontinuierlich den Text seiner Bibelübersetzung. So entstanden auch vier Lutherbibeln in niederdeutscher Sprache (Lübeck 1534, Magdeburg 1536, Wittenberg 1541 und Magdeburg 1545). Da in Norddeutschland das Niederdeutsche auch als Schriftsprache geläufig war, konnte der Magdeburger Drucker Hans Walther (1500-?) mit einem breiten Absatz dieser Bibel rechnen. Die zahlreichen Holzschnitte stammten von Georg Lemberger (1495-1540), der sich die Illustrationen aus der Werkstatt von Lukas Cranach (1472-1553) zum Vorbild nahm.
Auf dem Holzschnitt steht Moses, erkennbar an den zwei Hörnern, vor einer Burg, über die die Heuschrecken kreisen. Er wird also in ein Ambiente gesetzt, das den Betrachtern aus ihrer Zeit geläufig war. Dadurch wirkte die Darstellung der Plage auf den Betrachter authentischer und rückte das verstörende Geschehen näher an ihn heran.
Bibel, niederdeutsch (1545)
Biblia: Dat ys: De gantze Hillige Schrifft […].
Magdeburg : Walther, 1545.
BFSt: Canst:1788
Gustave Doré (1832-1883) gilt als einer der bedeutendsten Buchillustratoren des 19. Jahrhunderts. Er illustrierte insgesamt 90 Werke. Sein größter Erfolg war die Bibel mit 230 Holzstichen. Auf die 1866 in Tours erschiene französische Ausgabe folgten schnell weiter Ausgaben in den verschiedensten Sprachen.
Die deutsche Ausgabe erschien zuerst 1867/70 bei Eduard Hallberger (1822-1880) in Stuttgart. Die Doré-Bibel ist die bis heute meistverkaufte und global beliebteste Bilderbibel überhaupt.
Doré verwendete gerne die Chiaroscuro-Technik, die hell-dunkle Malerei kontrastiert. Diese Technik wurde in der vorliegenden Illustration zur dreitägigen Finsternis meisterhaft ausgeführt.
Die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments. Mit 230 Bildern von Gustav Doré.
T. 1. 4. Aufl.
Stuttgart : Hallberger, 1867.
BFSt: A:234:1